Die HONDA „XL185T“
Hier die Geschichte der „XL185T“.
Sie entstand aus einer XL185S Enduro hat aber nicht mehr viel mit ihr zu tun.
„XL185T“, weil XL185S gibt es genug
Nach Erwerb einer heruntergekommenen Honda XL185S, die längere Zeit in einer Sandkuhle herangenommen wurde gab es einiges zu tun um das Ziel zu erreichen: eine Viertakt – Trialmaschine.
Der Motor erwies sich als besser wie angenommen. Eine Revision war noch nicht notwendig. Er erhielt aber den Primärtrieb einer Honda TL125 (samt Kupplungskorb und Ölpumpenantrieb) um später die Sekundärübersetzung nicht so groß wählen zu müssen. Zusätzlich bekam er den zweiten Gang der TL implantiert. Da die Getriebeteile nicht ganz kompatibel waren mußte ich den fünften Gang der XL gegen den vierten der TL tauschen. Ergebnis: der vierte und der fünfte Gang ist jeweils gleich übersetzt.
Äußerlich wurden dem Motor mehrere Lagen Mattschwarz abgebeizt, Zylinder und –Kopf Perlengestrahlt, und der Rest mit Hingabe von Hand poliert.
Das XL-Fahrwerk sollte verwendet werden, aber einige Details paßten nicht. Die Schleife am Rahmenheck wurde amputiert, die Originalschwinge gegen eine schöne vernickelte Kastenschwinge (50mm kürzer) getauscht. Verstellbare Öldruckdämpfer von Bitubo (340mm lang) in Kombination mit Simson-Roller Federn wollte ich verwenden. Gleichzeitig einen etwas steileren Lenkkopfwinkel, eine tiefere Sitzfläche zu erreichen und die beschriebenen Stoßdämpfer zu verbauen, war das Ziel. Also die Oberrohre vom Hilfsrahmen heraustrennen alles in die gewünschte Form bringen und die Rohre in tieferer Position wieder einschweißen und alles ist prima. Die Fußrastenhalter habe ich entfernt und Ausleger für die neue Position an den Rahmen geschweißt.
Die hintere Bremshebelei mußte aufgrund der Veränderungen neu gestaltet werden. Ein Supertrapp-Schalldämpfer (hab` ich geschenkt bekommen !) wurde mit einem Stück Autoauspuffrohr mit dem Originalkrümmer verbunden. Ein Zubehörluftfilter wurde mit dem originalen Anschlußstück montiert.
Die Original-Stahlfelgen wurden gegen Alufelgen von MZ getauscht (gibt es tatsächlich in den richtigen Größen, in einer raren Geländesport-Auflage), aus einem Zündapp Mofatank wurde ein passender Tank geschnitzt und in Anlehnung an den TL-Tank lackiert. Die Gabelbrücken einer Honda MTX80 wurden verbaut weil die Lenkeraufnahme nicht in Gummi gelagert ist. Schöne Armaturen von Magura und geeignete Kotflügel erstand ich auf einem Teilemarkt.
Kotflügelhalter, Sitzbank, Motorschutz, geeignete Fußrasten und diverse kleine Halterungen entstanden nebenbei.
Die Sekundärübersetzung wählte ich mit 12 zu 56 Zähnen und begab mich mit neuen Michelin Reifen auf die erste Probefahrt. Prima, trotz der Veränderungen am Ansaug- wie Auspufftrakt lief Sie ganz gut. Später experimentierte ich noch ein wenig mit dem Supertrapp-Schalldämpfer (Scheiben raus und rein) und fand noch eine kleine Verbesserung.
Für mich stelle ich fest, eine wenigstens geeignete Viertakt-Trialmaschine zu basteln, ist kein Hexenwerk.
Dieses Motorrad ist seit November 2003 in Volker Siebenhaar´s kundigen Händen und wird sicher öfter bewegt als zuletzt in meinen Händen.
Steckbrief:
Fahrwerk : Honda XL185S (stark modifiziert) Gabel: Showa (XL185 Serie) 31mm Federbeine: Bitubo Dämpfer mit Simson Rollerfedern
Motor: Honda,180 ccm Bohrung: 63 mm Hub: 57,8 mm Zündung: 6 V, CDI Vergaser: Keihin PD15D
Übersetzungsverhältnisse: Primäruntersetzung: 4,055
1. Gang: 2,770 2. Gang: 2,130 3. Gang: 1,272 4. Gang: 1,000 5. Gang: 1,000
Längen: Hinterachse – Fußrasten: 345mm Fußrasten – Lenkeraufn.: 550mm Radstand: 1315mm
Höhen: Lenkeraufnahme: 1000mm Bodenfreiheit: 295mm Fußrasten: 350mm Schwingenlager: 410mm Sitzbank:715mm
Breiten: Fußrasten: 285mm Knieschluß: 145mm Federbeine: 250mm
Gewichte: Vorderachse: 40kg Hinterachse: 47,5kg Gesamt: 97,5kg